Betreuungsgeld hilft, Kinder zu Hause zu fördern

Während die SPD Verfassungsklage gegen das Betreuungsgeld erhebt, das sie während der Großen Koalition selbst gesetzlich verankert hat, verteidigt Bundesbildungsministerin Annette Schavan das Betreuungsgeld:
Umfragen zeigen, dass 40 % der Eltern ihre Kleinkinder zu Hause betreuen wollen.
„Wir können nicht so tun, als ob das alles Eltern sind, die ihre Kinder nicht richtig fördern. …In skandinavischen Ländern ist das [Betreuungsgeld] Praxis“.

Entscheidend für den späteren Bildungserfolg sei bei Ein- und Zweijährigen nicht der Kindergartenbesuch, sondern die emotionale Bindung an Erwachsene:
„Hier kann sowohl im Elternhaus als auch im Kindergarten viel falsch laufen“, warnte die Bildungsministerin.
Daher „brauchen wir bessere frühkindliche Bildung im Kindergarten und gleichzeitig mehr und bessere Familienberatung und -bildung vor allem für überforderte Eltern“.
Diese Probleme löse man auch nicht, „indem man den Staat als Ersatzerzieher einsetzt“.
So habe Frankreich eine dichtere Betreuungsinfrastruktur für die Kleinsten, die „école maternelle“ sei Pflicht.
„Trotzdem schneidet Frankreich bei Pisa schlecht ab und hat erschreckend viele Schulabbrecher.“

Wahlfreiheit bedeute, auch für diejenigen ein Zeichen zu setzen, die sich für eine Betreuung außerhalb der staatlichen Institutionen entscheiden.

Quelle: Handelsblatt, 23.4.12

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