Hormonelle Kontrazeption erhöht Depressionsrisiko

Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer an Depressionen.
Prof. Øjvind Lidegaard von der Universität Kopenhagen untersuchte, ob Konrazeptiva das Risiko von Depressionen erhöhen.

Prof. Lidegaard wertete Patientenregister mit Angaben zu mehr als einer Million Frauen und weiblichen Jugendlichen (15 bis 34 Jahre) aus, die in Dänemark hormonelle Kontrazeptiva einnahmen. Diese Daten wurden mit späteren Verordnungen von Antidepressiva oder Hospitali­sierungen wegen schwerer Depressionen in einer Nachbeo­bachtungs­zeit von ca. 6 Jahren in Beziehung gesetzt.

Nutzerinnen von Gestagen-Pillen wurde zu 34 % häufiger als anderen Frauen ein Antidepressivum verschrieben, bei Nutzerinnen eines Verhütungspflasters mit Norelgestromin war die Rate sogar verdoppelt.

Auch Nutzerinnen eines Vaginalrings mit Etonogestrel oder eines Intrauterin-Systems benötigten später häufiger Antidepressiva. Ähnliche Korrelationen fand Prof. Lidegaard auch zu späteren stationären Behandlungen aufgrund von Depressionen.

Das Risiko auf eine Verordnung von Antidepressiva oder einer stationären Behandlung wegen Depressionen war für jüngere Frauen am höchsten und abhängig von der Dauer der Anwendung.

Auch die Fachinformationen der Antibabypille nennen „Stimmungsschwankungen“ und „depressive Verstimmungen“ als mögliche Neben­wirkungen.

s. a. hier.

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